Gemeinsam für eine zukunftsfähige Versorgung
Anlässlich ihrer 5. Generalversammlung am 29. 3. 2023 hat Transition-Bülach David Jacobsen, Betriebsleiter Gut Rheinau (Stiftung Fintan) eingeladen, um über zukunftsweisende Alternativen zur Lebensmittelversorgung zu berichten.
David Jacobsen, ausgebildeter Bauer bio-dynamischer Richtung, leitet die Feingemüse-Abteilung des Gut Rheinau (Stiftung Fintan) und ist für die Vermarktung der Produkte verantwortlich. Das Gut Rheinau gehört dem Kanton Zürich und wird von insgesamt 40 Personen nach bio-dynamischen Methoden bewirtschaftet. Beim Gemüseanbau suchen sie immer wieder die Anbaumethoden zu verbessern und haben z.B. mit mulchen gute Erträge mit weniger Düngung erreichen können. Kreislaufwirtschaft möchten sie nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im Sozialen umsetzten. Daraus entstand POT (www.pot.ch), eine Versorgungsinitiative, die ursprünglich vom Bachsermärt und Gut Rheinau gestartet wurde. Ziel ist es, eine solidarische, bodenwirksame, transparente Produktionskette – vom Acker auf den Teller zu ermöglichen. Regionale Depots dienen der Versorgung der Mitglieder mit guten und gesunden, essenziellen Nahrungsmitteln aus dem In- und Ausland. Durch die Mitwirkungsmöglichkeit wird die Solidarität zwischen Stadt und Land gefördert.
POT arbeitet mit «Crowdcontainer» (https://crowdcontainer.ch) zusammen, die mit Sammelbestellungen direkt bei den Produzent*innen Lebensmittel beziehen und den Dialog zwischen Produzent:innen und Konsument:innen pflegen. Der Verein POT ermöglicht so eine solidarische, ökologisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft. Er hat eine speziell ausgeklügelte Methode zur Transparenz der Produkte bezüglich Nachhaltiger Entwicklung entwickelt. Um Foodwaste zu vermeiden, wird mit der Gastronomie zusammengearbeitet.
Aus dem Bedürfnis, die Landwirtschaft in der Region Zürich ohne Zwischenhandel direkt an die Konsument:innen zu bringen ist 2021 auch die Genossenschaft «Koopernikus» (www.koopernikus.ch) entstanden, die die ganze Wertschöpfungskette einschliesst. Ihr erstes Projekt ist die Direktvermarktungsplattform «Lightwave», die zwischen den Akteur:innen den Direkthandel von sozial und ökologisch nachhaltigen Lebensmitteln vermittelt. Der online-Marktplatz will so den Zugang zu qualitativ guten Lebensmitteln verbessern.